Kartoffeln sind eher unförmig, aber tragen klangvolle Namen wie Charlotte, Annabelle oder Lady Felicia. Sie bestehen zu einem Grossteil aus Wasser, aber sättigen ungemein. Sie haben einen feinen Eigengeschmack aber nehmen das Aroma von Gewürzen und Kräutern dankbar auf. Wir zeigen Ihnen, was Sie mit der beliebten Knolle diesen Herbst/Winter alles anstellen können.
Die Kartoffel gehört nach wie vor zu den wichtigsten Nahrungsmitteln von Herrn und Frau Schweizer. Pro Jahr essen wir rund 45 Kilogramm Kartoffeln pro Kopf. Der Grossteil davon stammt aus der Schweiz – unser Selbstversorgungsgrad beträgt mehr als 90 Prozent! Geniessen wir Kartoffeln, essen wir also ziemlich regional. Punkto Vielseitigkeit läuft die Kartoffel allen anderen kohlehydrat-haltigen Nahrungsmitteln den Rang ab. Sie schmeckt alleine, sie schmeckt als Snack, als Vorspeise, als Hauptgang oder gar in Desserts wie Kuchen – wird dabei jedoch immer gewürzt; sei es nur mit Salz, oder zusammen mit Kräutern und Gewürzen.
Zur einfachsten Art, Kartoffeln auf den Tisch zu bringen, gehören gekochte Kartoffeln oder ‘Gschwellti’. Geschälte Kartoffeln, in Salzwasser gekocht, haben in jüngster Zeit (vor allem in der Gastronomie) leider etwas an Bedeutung verloren. Probieren Sie diese Kochart unserer Grossmütter aber doch wieder einmal, wenn Sie einen Fisch auftischen. Die in Deutschland beliebten Pellkartoffeln essen wir als ‘Gschwellti’ – und am liebsten zusammen mit den unterschiedlichsten Käsesorten. Sie werden beim Kochvorgang nicht gewürzt, danach darf aber gesalzen und gewürzt werden. Zum Beispiel mit Salz, das den feinen Eigengeschmack der Kartoffel zur Geltung bringt. Oder mit unserem Monatsgewürz Paprika, mit Pfeffer oder aber mit Kümmel, dem eine verdauungsfördernde Wirkung zugesagt wird. Ganz fein schmecken übrigens auch ‘Kanarische Kartoffeln’, die in wenig, aber stark gesalzenem Wasser gekocht werden, bis das Wasser verdampft ist und sich eine leichte Salzschicht rund um die Kartoffeln bildet. Bei dieser Variante eignet sich unser grobes Meersalz.
Kartoffelstock ist eine typische Schweizer Beilage zu Braten und Ragout. Er wird mit Salz, Muskatnuss und Pfeffer abgeschmeckt. In Frankreich oder in der Haute Gastronomie wird er als leichteres Püree oft zu Fisch serviert, was hervorragend zusammen schmeckt. In Italien hingegen wird er gerne in Form von ‘Patate lessate’ serviert: Kochen Sie dazu Kartoffeln in der Schale in ungesalzenem Wasser. Sind sie gar, werden sie noch warm geschält und grob zerstampft. Gewürzt wird mit einem guten Olivenöl, natürlich mit grobem Meersalz, Pfeffer und mit viel Petersilie. Ein Traum zu gebratenen Schnitzeln vom Kalb oder Rind.
Der schweizerische Kartoffelsalat wird im Sommer gerne zu Grilliertem gegessen. Im Herbst und Winter passt er jedoch hervorragend zu Rippli & Co. Würzen Sie ihn in den Wintermonaten beispielsweise mit getrocknetem Bohnenkraut oder Majoran. Das schmeckt ganz wunderbar. In unserem Nachbarland Italien wird er gerne mit grünen Bohnen und roten Zwiebeln serviert. Dazu passen mediterrane Kräuter wie Thymian oder Oregano.
Wer Kartoffelgratin sagt, meint vermutlich den französischen Klassiker, den Gratin Dauphinois. Ein Wohlfühlgericht par excellence, und so einfach zuzubereiten, dass es kein genaues Rezept braucht. Sie schälen dazu mehligkochende Kartoffeln und schneiden diese in dünne Scheiben. Reiben Sie eine Gratinform mit einer Knoblauchzehe aus und legen die Kartoffeln in ziegelartigen Schichten ein. Bereiten Sie einen Guss aus Milch, Rahm, Salz, Pfeffer, Muskatnuss und Paprika zu. Nach jeder Schicht giessen Sie etwas vom Guss darüber. Der ganze Gratin muss zum Schluss mit Flüssigkeit bedeckt sein. Und dann für zwei Stunden ab damit in den Ofen, den Sie auf 180 bis 200 Grad vorgeheizt haben.
In jeder Schweizer Bratpfanne brutzeln vermutlich ab und zu leckere Bratkartoffeln, die zu Fleisch serviert werden. Wenn Sie Kartoffeln in der Bratpfanne aber rein vegetarisch servieren möchten, empfehlen wir Ihnen unser leckeres Rezept für eine Frittata mit Kartoffeln und Broccoli, das mit Oregano, Rosmarin und Thymian gewürzt wird.
Wärmstens empfohlen: Kartoffel-Steinpilz-Kuchen
Versuchen Sie unser Rezept des Monats! Speckwürfel, Bergkäse und Herbes Italiennes geben dem Kartoffeln-Steinpilz-Kuchen ein unvergleichliches Aroma.